Das neue Buch
zum Thema

Energie- und
Sachverständigenbüro

Energieeinsparung Altbau

Aus Klimaschutzgründen muss der fossile Energieverbrauch stark eingeschränkt werden. Da es momentan für die Altbausanierung (mit Bauanzeige vor 01.02.2002) sehr gute Fördermittel gibt, ist es empfehlenswert, jetzt in Energiesparmaßnahmen und erneuerbare Energien zu investieren.

Wir unterstützen Sie bei der Sanierung ihres Hauses und der Beantragung von Fördermitteln, siehe auch unter Fördermittel/KfW und BAFA.

Querschnittsansicht Altbau mit Dämmung
Querschnittsansicht Altbau mit Dämmung

Die Außenwände der meisten Häuser können mit einem Dämmstoff vollgeblasen werden. Diese so genannte Kerndämmung bringt meist schon eine Energieeinsparung von 20% und amortisiert sich oft schon in 5 Jahren. Allerdings erlaubt die zur Verfügung stehende Hohlschicht nur eine Dämmstärke von 5 bis 7 cm, was nach heutigen Maßstäben zu dünn ist. Wirtschaftlich sinnvoll sind Dämmstärken in den Wänden von 15 bis 25 cm. In supergedämmten Passivhäusern sind sogar Dämmstärken von 40 cm üblich (s. Grafik). Es ist also durchaus empfehlenswert, die Kerndämmung noch durch eine Außendämmung (Wärmedämmverbundsystem) oder Innendämmung zu ergänzen. Die KFW-Förderbank fördert die Außendämmung ab etwa 15 cm Dämmstärke.

Die Bodenplatte zum Erdreich oder zum unbeheizten Keller sollte mindestens 10 cm dick gedämmt werden, z.B. durch Anbringen von Dämmplatten unter der Keller- oder Kriechkellerdecke. Der Kelleraufgang muss dabei ebenfalls gedämmt werden.

Ist das Dach nicht ausgebaut, genügt es, die Decke zum unbeheizten Dach 25 bis 40 cm dick zu dämmen. Bei ausgebautem Dachgeschoss muss das Dach von außen geöffnet werden. In der Regel werden die Sparren aufgedoppelt und der Sparrenzwischenraum mit Dämmstoff verfüllt. Über den Sparren wird eine weitere Dämmschicht angebracht. Wir empfehlen als Dämmstoffe Zelluloseflocken zwischen und Holzweichfaserplatten über den Sparren. Diese naturnahen Dämmstoffe bieten gleichzeitig einen guten Hitzeschutz im Sommer.

Bis 1994 wurden Fenster und Türen meistens mit Isolierglas ausge­stattet, durch die etwa dreimal so viel Wärme verschwindet wie durch heutige Fenster mit dreifach-Verglasung. Sind die alten Fenster auch noch undicht, sind die Verluste noch weitaus höher. Wenn die Rahmen noch dicht und in Ordnung sind, lohnt es sich die Scheiben gegen 2-fach Wärmeschutzglas auszutauschen. Auch bei Haustüren sollte auf einen guten Wärmeschutz geachtet werden.

Die Grafik zeigt das Einsparpotenzial der einzelnen Sanierungsmaßnahmen bei einem Haus von 1975. Durch eine Rundum-Dämmung geht der Energieverbrauch um rund 50% zurück. Eine weitere Halbierung ist möglich, wenn dazu eine moderne Heizungsanlage und eine thermische Solaranlage installiert werden. Optimalerweise werden die Heizungsanlage und alle warmen Rohrleitungen innerhalb der gedämmten Hülle installiert, damit die unvermeidbaren Leitungs- und Kesselverluste der Wohnung zugute kommen.

Durch die Sanierung des Hauses und der Heizungsanlage sinken die jährlichen Heizkosten um 70 bis 90% (s. Grafik), und es werden pro Jahr und Haus 10 bis 20 Tonnen weniger Kohlendioxyd in die Luft geblasen. Mit Wärmepumpe und Photovoltaikanlage gehen die Kohlendioxidemissionen sogar gegen null.

Durch die Dämmung werden die Oberflächentemperaturen im Haus wesentlich angehoben, so dass Schimmelprobleme der Vergangenheit angehören. Höhere Wandtemperaturen werden als angenehm empfunden, so dass die Wohnqualität erheblich gesteigert wird.